Die Transaktionsanalyse (TA) wurde vom amerikanischen Psychiater Eric Berne entwickelt und beschreibt die Ich-Zustände in der Kommunikation. Ziel war ein Verfahren, mit dessen Hilfe Konflikte schnell und pragmatisch gelöst werden können.
Konflikte auf Augenhöhe lösen
Nach der Transaktionsanalyse agiert jeder Mensch je nach Situation aus drei Ich-Zuständen heraus: dem Kind-Ich (K), dem Eltern-Ich (EL) und dem Erwachsenen-Ich (ER). Sie sind der Speicher, in denen von frühester Kindheit an bestimmte Ereignisse aufgezeichnet wurden und die von Gefühlen, Denkmustern und Verhaltensweisen geprägt sind. Eric Berne fand heraus, dass wir in der Kommunikation mit anderen zwischen verschiedenen Zuständen wechseln – unsere Spiele der Erwachsenen.
Die drei Ich-Zustände
- Das Eltern-Ich: Fühlen, Denken und Verhalten, das von den Eltern übernommen wurde, die Haltung geht vom Hochstatus zum Gegenüber im Tiefstatus. Das Eltern-Ich kann sich in zwei Ausdrucksformen zeigen: fürsorglich oder kritisch und autoritär.
- Das Erwachsenen-Ich: Unser Erwachsenen-Ich fokussiert sich auf den sachlichen Inhalt und befindet sich mit dem Gegenüber auf Augenhöhe. Kommunizieren wir in unserem Erwachsenen-Ich-Zustand, dann behandeln wir unser Gegenüber gleichwertig, respektvoll und sind sachlich-konstruktiv.
- Das Kind-Ich: So wie wir unsere Eltern in uns tragen, so lebt in uns immer auch das Kind, das wir einmal waren. Die drei Ausdrucksformen des Kind-Ich sind: verspielt, angepasst-ängstlich oder rebellisch-trotzig.
Jeder Mensch greift, je nach Konstellation und Situation, in der Kommunikation auf diese drei Ich-Zustände zurück, indem er beispielsweise ermahnt, moralisiert oder sich besorgt zeigt (von oben herab aus dem Eltern-Ich), auf Tatsachen hinweist und sie begründet (auf Augenhöhe aus dem Erwachsenen-Ich) oder sich auflehnt oder anpasst, uneinsichtig ist oder albern (aus dem Tiefstatus nach oben aus dem Kind-Ich).
Wenn der Partner zum Kind wird
Wenn Paare miteinander reden, agieren sie unbewusst aus den verschiedenen Ich-Zuständen heraus. Ein Beispiel:
Partner A: „Das ist das dritte Stück Kuchen. Ich hatte nur zwei.“ (Auf den ersten Blick eine Aussage auf der Sachebene des Erwachsenen-Ichs an das Erwachsenen-Ich des Anderen, aber durch einen unterschwellig missbilligenden Ton eigentlich eher eine Ermahnung vom Erwachsenen-Ich an das Kind-Ich des Anderen, nicht so viel zu essen.)
Partner B: „Stimmt nicht, du hast dich verzählt und letzte Woche hattest du sogar mehr Kuchen.“ (Scheinbar antwortet das Erwachsenen-Ich, aber durch den unterschwelligen Ton wird der trotzige Tonfall des Kind-Ichs deutlich.)
Ich bin okay, du bist okay!
Wenn in Ihrer Paarbeziehung immer wieder abwertende Kommunikationsmuster und Kämpfe auftauchen nach dem Motto „Ich bin OK, Du bist nicht OK.“ und dadurch Ihre Lösungsfähigkeit als Paar eingeschränkt ist, rufen Sie mich an. Ziel ist wieder eine Kommunikation in der Erwachsenen-Ebene auf Augenhöhe – mit Respekt, Wertschätzung und Lösungsorientierung.